Mein Blog dient der Verbindung zwischen der wissenschaftlichen Theorie und der Praxis rund um das Thema Lernen in Unternehmen. Auch wenn ich in meiner Arbeit den Fokus auf die betriebliche Weiterbildung hochhalte, kommt es ab und zu vor, dass ich aus gegeben Anlass und nicht zuletzt als Mutter zweier Kinder, die Zielgruppe wechsle. Da ich sehr experimentierfreudig bin, versuche ich mich immer wieder an neuen Tools und so auch im November.
Ein Lockdown in Österreich sollte uns Corona bedingt erneut den halben Advent begleiten. Eltern wissen bereits seit letztem Jahr, dass es schwer sein kann seine Kinder und Jugendlichen sinnvoll zu beschäftigen. Als Teil der Piratengruppe der Smart Learning Community um Sirkka Freigang habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, zusammen mit Anna Thürnauer und Jasmin Reindl, dem Problem Abhilfe zu schaffen.
Jeder das, was er am besten kann! – Und so haben ich meinen augmentierten Zauberstab geschwungen und wir haben gemeinsam an einem App unterstützten Adventspaziergang gearbeitet, der unser Dorf (Fernitz-Mellach in der Südsteiermark) mit einem atemberaubenden Anklang verzaubern ließ. Durch die App Actionbound begleitet wurden 24 Stationen angelegt, die den Familien im Ort den Lockdown erleichtern und die Adventzeit verschönern sollten. Beteiligt hatten sich insgesamt über 20 Personen aus dem Ort um die Stationen mit Inhalten zu füllen. Das Resultat war eine 3,5 Kilometer langer digital unterstützte Lernreise durch den weihnachtlich beleuchteten Ort Fernitz-Mellach, der das Thema Advent aufarbeitete.
Videos und Lieder
Gedreht wurden vorab viele Videos, die punktgenau an den jeweiligen Stationen über die App abgerufen werden konnten. Egal ob es der Verkäufer des örtlichen Fahrradladens war, der als Christkind verkleidet mit einem Mountainbike durch die Wälder düste, die Dorf-Perchte, die ein paar verkleidete Engelskinder durch den Park jagte, oder auch die Musikschule Fernitz, die für musikalische Untermalung sorgte. Sie alle haben die Aktion tatkräftig unterstützt und zu etwas Besonderem gemacht.
AR und Fotos
Fotos von speziellen Orten im Dorf wurden an den jeweiligen Stationen eingebunden und standen in direktem Zusammenhang mit Lernrätseln und Lerngeschichten rund um den Advent. Auch ein augmentierter, zu Weihnachtsmusik tanzender Weihnachtsmann versteckte sich auf einem der QR Codes.
Geschichten
Jasmin Reindl unterstützte viele Stationen mit ihren selbst aufgenommen Geschichten aus ihrem YouTube Kanal (Jasmin Reindl – YouTube ).
Aufgaben
An den einzelnen Stationen wurden die Teilnehmer:innen in Verbindung mit Geschichten, Fotos und Videos zu unterschiedlichen Aufgaben motiviert. Annas selbst gebastelte Wichtel wurden versteckt und von den Teilnehmer:innen gesucht und mittels Selfie hochgeladen, aber auch Weihnachtswünsche wurden via Audiodatei an das gesamte Dorf gerichtet und hochgeladen.
Lernerlebnisse
Die gesamte Tour wurde als Lernreise angelegt und diente der spielerischen Wissensvermittlung rund um den Advent. Themen wie der Perchtenbrauchtum in Österreich oder die Geschichte des Adventkranzes wurden spielerisch vermittelt und direkt in Verbindung gebracht mit den zuvor gesehen Videos, Fotos oder auch den Orten an denen die Stationen angelegt wurden. So konnte eine interaktive Lernreise sichergestellt werden, die ein einmaliges Adventerlebnis bescherte.
Weihnachtsbaum und Briefkasten
Den Abschluss fand die Lernreise um den Advent im Fernitzer Park, in dem von einem weiteren Dorfbewohner ein Tannenbaum aufgestellt wurde. Jeder Teilnehmer und jede Teilnehmerin konnte diesen zu Abschluss mit einem zuvor selbstgebastelten Weihnachtsschmuck schmücken. Auch ein Briefkasten vom Christkind für die Kleinen wurde angebracht, um die Weihnachtspost abzugeben.
So entstand am Ende der Aktion ein bunt geschmückter Baum, der nicht nur das Gemeinschaftsgefühl der Gemeinde im Lockdown weckte, sondern auch das großartige Resultat der gesamten Aktion auf einen Blick sichtbar machen ließ.

An dieser Stelle möchte ich noch einmal allen Beteiligten bedanken, die sich so liebevoll und engagiert eingebracht haben. Jeder einzelne Beitrag hat das Projekt schlussendlich zu einer erfolgreichen Aktion gemacht, die hunderte von Eltern und Kinder zu einem abwechslungsreichen Spaziergang bewegte!
Dieser Blogbeitrag soll zu weiteren Inspirationen anregen und zeigen, wie vielfältig Lernerlebnisse durch digitale Konzepte begleitet und geformt werden können. Das Lernen in einem typischen Frontalunterricht muss in jeglicher Art und Weise neu gedacht werden. Die Zukunft schreit unter dem VUCA Kontext nach neuen Richtungen, dem gezielten Einsatz der Technologie die uns bereits zu Füßen liegt, als auch der Anregung selbstgesteuerter Lernerfahrungen.
Fangen wir doch an kreativ zu werden und lasst uns LERNEN NEU DENKEN!