Wie eine positive Fehlerkultur in eine Kultur der Innovation mündet

Wir reden sehr häufig von einer positiven Fehlerkultur und wie unumgänglich sie ist, um innovativ zu arbeiten. Oft stellt sich jedoch die Frage ob wir nicht eher von einer Innovationskultur reden sollten, als einer Fehlerkultur, da Innovation von Natur aus Fehler zulassen sollte. Dadurch würde der Begriff des “Fehlers” an Gewichtung verlieren und als Selbstverständlich angenommen werden. Doch soweit sind wir in den meisten Unternehmen noch nicht! Daher ist es nach wie vor wichtig explizit über eine positive Fehlerkultur zu sprechen und daran zu arbeiten, um sie in einem nächsten Schritt durch eine Innovationskultur, oder eine Kultur der Selbstständigkeit zu ersetzen. 

Eine gute Fehlerkultur in Unternehmen zeichnet sich durch den offenen, positiven Umgang mit Fehlern aus. Eine solche Kultur ermutigt Mitarbeiter dazu, Fehler zu melden und daraus zu lernen, anstatt sie zu vertuschen oder zu vermeiden. Erst eine gute Fehlerkultur befähigt zur selbstständigen Arbeitsweise, da der Mut Neues auszuprobieren Fehler bedingt.

Was genau ist ein Fehler?

Ein Fehler ist ein Fehler, der in einem Prozess oder System auftritt, der dazu führt, dass das Ergebnis nicht den erwarteten oder gewünschten Ergebnissen entspricht. Fehler können in verschiedenen Formen und Größen auftreten und können von geringfügigen Fehlern bis hin zu schwerwiegenden Fehlern reichen, die massive Auswirkungen haben können. Ein Fehler kann auch aus purem Nicht-Wissen entstehen. Wer zugibt etwas nicht zu Wissen, braucht eine große Portion Mut und Vertrauen. Denn seine wir uns ehrlich – ausgelacht, will keiner werden.

Was verstehen wir unter einer “guten Fehlerkultur”?

Während eine schlechte Fehlerkultur meist darauf beruht, mit dem Finger auf die Person zu zeigen, die den Fehler verursacht hat, bemüht sich eine gute Fehlerkultur darum, den Finger auf den Fehler zu richten. Wir gehen weg von einem problemzentrierten Weltbild und behandeln den Fehler mit lösungsorientiertem Blick. Eine schlechte Fehlerkultur schließt Fehler im Vornherein aus und versucht sie vehement zu vermeiden. Fehler werden im Nachgang nicht mehr analysiert und besprochen, sondern abgetan und nach Möglichkeit verheimlicht.

Eine gute Fehlerkultur hingegen erkennen wir durch mehrere Faktoren:

Eine gute Fehlerkultur ermutigt Mitarbeiter:innen, offen über Fehler zu sprechen, ohne Angst vor Konsequenzen zu haben. Dadurch können Fehler schnell erkannt und behoben werden.

Mitarbeiter:innen übernehmen in einem Umfeld mit guter Fehlerkultur Verantwortung für ihre Fehler und arbeiten aktiv daran, diese zu beheben und aus ihnen zu lernen.

Regelmäßiges Feedback ist ein wichtiger Bestandteil einer guten Fehlerkultur. Durch Feedback können Mitarbeiter:innen ihre Arbeit verbessern und die Wahrscheinlichkeit von Fehlern am Ende reduzieren.

Eine gute Fehlerkultur unterstützt Mitarbeiter:innen dabei, ihre Fehler zu beheben und Lösungen zu finden.

Eine gute Fehlerkultur ist in die Unternehmenskultur eingebettet und wird von allen Mitarbeiter:innen gelebt. Dadurch wird ein Umfeld geschaffen, in dem Fehler als Teil des Lernprozesses betrachtet werden und das Lernen aus Fehlern gefördert wird.

Fehler werden offen miteinander geteilt und reflektiert. Dadurch kann das gesamte Team aus dem Prozess lernen und für die Zukunft in eigene Prozesse integrieren.

Was bringt eine gute Fehlerkultur?

Eine gute Fehlerkultur in Unternehmen hat viele Vorteile. Sie fördert eine Atmosphäre des Vertrauens und der Offenheit, in der Mitarbeiter:innen ehrlich über Fehler sprechen und gemeinsam nach Lösungen suchen können. Dadurch können Fehler schneller erkannt und behoben werden, was die Produktivität steigert.

Eine gute Fehlerkultur gibt Mitarbeiter:innen das Gefühl, dass ihre Meinung und ihr Feedback geschätzt werden und dass sie nicht für Fehler bestraft werden. Dies kann zu einer höheren Motivation und Zufriedenheit der Mitarbeiter:innen führen, was sich wiederum positiv auf die Leistung des Unternehmens auswirkt.

Eine Fehlerkultur fördert auch die Bereitschaft der Mitarbeiter:innen, neue Ideen auszuprobieren und kreativ zu sein, ohne Angst vor Fehlern haben zu müssen. Dies kann zu neuen Produkten und Dienstleistungen führen und das Unternehmen innovativer machen.

Eine offene Fehlerkultur zeigt Kunden, dass das Unternehmen bereit ist, Verantwortung zu übernehmen und aus Fehlern zu lernen. Dies kann das Vertrauen der Kunden stärken und zu einer höheren Kundenbindung führen. Insgesamt trägt eine gute Fehlerkultur dazu bei, dass ein Unternehmen effektiver, innovativer und kundenorientierter wird.

Welche ersten Schritte müssen wir setzen, um eine gute Fehlerkultur zu initialisieren?

Unsere Fehlerkultur ist nicht nur Teil der Unternehmenskultur, sondern auch Teil unserer gesellschaftlichen Einstellung zu Fehlern. Wer macht auch schon gerne Fehler? Wir lernen ja bereits in der Schule, dass Fehler vermieden werden müssen. Es ist schwer, Kultur zu ändern, weil sie oft tief in den Werten, Überzeugungen und Verhaltensweisen einer Organisation oder Gesellschaft verwurzelt ist. Kultur ist ein komplexes System von Normen und Verhaltensweisen, die über Jahre oder sogar Jahrzehnte entstanden sind und in der Regel von den Mitgliedern der Organisation oder Gesellschaft als selbstverständlich angesehen werden. Daher wäre es zu ambitioniert zu denken, eine Fehlerkultur ließe sich mit ein paar Maßnahmen und Methoden von heute auf morgen verbessern. Es gibt jedoch einige erste Schritte die man setzen kann, um eine Fehlerkultur langfristig zu verbessern:

Haben wir es endlich geschafft unsere Fehlerkultur positiv zu beeinflussen, verliert der Fehler in seiner aktuellen gesellschaftlichen Bedeutung an Gewicht. Fehler sind dann nicht mehr dramatisch, sondern eine Grundvoraussetzung um innovative Ideen in die Tat umzusetzen. Erst dann können wir uns dem Thema abwenden und über Innovationskultur oder eine Kultur der Selbstbestimmung sprechen. 

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